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Credits:
 
Andiamo
von Thomas Crecelius
D/I 2004, 94 Min. Farbe, 1:1,85, ital. OF mit dtsch. UT, Dokumentarfilm

Drehbuch: Thomas Crecelius
Regie: Thomas Crecelius

1. Regieassistenz: Ires Jung , Florian Scheibe
2. Regieassistenz: Aurora Rodonò

Executive Producer Deutschland: Jonathan Olsberg, Bernd Hellthaler
Executive Producer Italien: Stefano Tealdi, Elena Filippini

Projektentwicklung: Marina Müller
Herstellungsleitung: Edoardo Fracchia
Produktionsassistenz: Jona Klein
Aufnahmeleitung: Sarah Schill
Produzent: Nicolas Grupe

Assistenz Executive Producer Deutschland : Alexandra Stolle

Kamera: Kai Rostásy, Jürgen Jürges

Materialassistenz: Kai Stichel
Material bereitgestellt durch: MBF Filmtechnik, Frankfurt/ Main

Kopierwerk: Schwarzfilm, Jeanette Jaussi

Komposition: Helmut Engel-Musehold

Trompete, Flügelhorn: Markus Stockhausen
Saxophone, Bassquerflöte, E-Bass, Percussion: Helmut Engel-Musehold Vibraphon, Marimbaphon: David Friedman
Gitarre: Michael Rodach
Cello: Ulrich Maiß
Kontrabass: Carlos Bica
Djembe, Percussion: Janos Crecelius
Percussion: Angelo D'Angelico
Percussion: Beate Hethényi

Giardino di Pietra: Franco die Martino alias Panico/TFK
Regina di li beddi: Helmut Engel-Musehold, Alfonso Lapira

Musik:Trainer "Noto-Band", Janos Crecelius

Ton und Mischung: Angelo D'Angelico
Sound: Speed Studio

Second Unit: Fabio Coggiola

Recorded at: Nucleus Studios, Berlin
Musik produziert, aufgenommen und gemixt: Angelo D'Angelico

Betreuung vor Ort: Allakatalla turismo e cultura in Val di Noto Paola Ruggieri

Dialog Coach: Aurora Rodonò

Untertitelung durch: alias film & sprachtransfer

Postproduktion durchgeführt von: Elektrofilm Postproduction Facilities, Berlin

Supervisor Postproduktion: Niels Rinke


Vorbereitung, Recherche, Endfertigung: Gabriele Niemeyer

Schnitt: Julia Oehring

Titelanimation: Jens Vielhaben

Bearbeitung Sound: Matthias Schwab

mit Unterstützung von: Filmboard Berlin Brandenburg, Medien und Filmgesellschaft Baden-Württemberg MFG, Filmförderungsanstalt FFA, Provincia Regionale di Siracusa, Film Commission Provincia di Siracusa
Comune di Noto, Azienda Provinciale per l'Incremento turistico di Siracusa

In Koproduktion mit: RBB Rundfunk Berlin Brandenburg

Produktionsleitung RBB: Dieter Melzer

In Kooperation mit : ARTE
Redaktion: Søren Schumann

Eine Produktion der: EuroArts Entertainment Filmproduktions GmbH, Jonathan Olsberg, Bernd Hellthaler

in Coproduktion mit: Stefilm International srl, Elena Filippini, Edoardo Fracchia, Stefano Tealdi

Copyright: EuroArts Medien AG, Stefilm International srl
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Der Regisseur Thomas Crecelius realisiert seit 1986 Dokumentarfilme. Davor arbeitete er als Journalist für verschiedene deutsche Tageszeitungen und schrieb Romane die u.a. beim Rowohlt-Verlag erschienen sind.
Er drehte zahlreiche Dokumentarfilme für den WDR und NDR, unter anderem "Harte Zeiten für wilde Herzen", für den er 1992 den Robert-Geissendörfer-Preis erhielt.
Als Synchronregisseur arbeitete er u.a. für Spike Lee, Aki Kaurismäki, Gus van Sant und Wim Wenders.

Der Kameramann Jürgen Jürges hat inzwischen über 70 Filme fotografiert.
Er hat u.a. mit R.W. Fassbinder ("Angst essen Seele auf"), Helma Sander ("Deutschland, bleiche Mutter"), Robert van Ackeren ("Die Venusfalle"), Michael Haneke ("Funny Games", "Wolfzeit") und Wim Wenders ("In weiter Ferne, so nah") zusammengearbeitet.
1998, 1994 und 2000 wurde er mit dem Bundes-/Deutschen Filmpreis ausgezeichnet.

Der Produzent Nicolas Grupe hat an der Deutschen Film- und Fernsehakademie, Berlin (dffb) Produktion und Dramaturgie studiert. In dieser Zeit realisierte er zahlreiche Kurzfilme als Produktionsleiter und Regisseur.
Als Producer und Developer für MTV Europe entwickelte er u.a. die Serie "Khaki Korea und Boris Ascona/Auftrag Moabit".
Danach arbeitete er für die Berliner Luna-Film GmbH und produzierte u.a. die deutsch-schweizerisch-italienisch-englische Koproduktion "Julie's Geist" von Bettina Wilhelm.

Produktion
Die EuroArts Entertainment AG wurde 1979 von dem heutigen Geschäftsführer Bernd Hellthaler gegründet und ist zum 1.1. 2003 in die EuroArts Medien AG übergegangen. EuroArts beschäftigt in den Tochterunternehmen und Beteiligungsuntenehmen EuroArts Music, Elektrofilm, North by Northwest, E.AV Broadcasting über 90 Mitarbeiter in Berlin, Stuttgart, Leipzig und den USA.
EuroArts produzierte u.a. die deutsch-schweizerisch-italienische Koproduktion "Journey of Hope" von Xavier Koller, der mit diesem Film 1991 den OSCAR für den besten fremdsprachigen Film gewann. Der Dokumentarfilm "Blue Note: A story of modern jazz" von Julian Benedict hat sich bisher in über 25 Länder verkauft, gewann den PEABODY AWARD und wurde für den GRAMMY nominiert.
Produktionen aus den Jahren 2001 bis 2003 sind neben "Jazz Seen" die Spielfilme "Not Afraid, Not Afraid" u.a. mit Diane Wiest und "Where Eskimos Live" mit Bob Hoskins.
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Das Barockjuwel Noto
Die honiggelbe Barockstadt NOTO wurde 1989 vom Europarat zur "Hauptstadt des sizilianischen Barock" gewählt. Eigentlich war die Ernennung ein Hilferuf. Seit Jahrzehnten befand sich die Stadt (25 000 Ew.) in einem ruinösen Zustand. Bei vielen Gebäuden ließ sich kaum noch unterscheiden, was älter war: der Bau oder das stützende Gerüst. Doch erst als im März 1996 nach einem leichten Erdbeben die Domkuppel einstürtzte, kam eine öffentliche Diskussion in Gang und setzte damit auch endlich die Mühlen der Bürokratie in Bewegung. Seither sind Architekten und Steinmetze am Werk, um die bröckelnden Fassaden und verwitterten Putti, Sirenen und Tuffsteinblumen wieder in einen blühenden "Garten aus Stein" zu verwandeln.
Die streng rechtwinklige Anlage der Stadt und der überschwängliche Fassadenschmuck ihrer Bauwerke ist letztendlich Folge des katastrophalen Erdbebens von 1693, das die Stadt in eine Trümmerlandschaft verwandelte. Noch heute kann man auf dem 10 km entfernten Monte Alvéria die eindrucksvollen Ruinen des alten Noto sehen. Lange stritt man über den Ort, wo genau die neue Stadt errichtet werden sollte; doch als man sich endlich auf die Hänge des Meti-Hügels geeinigt hatte, wurde der Wiederaufbau zügig angepackt. Die Architekten Rosario Gagliardi, Paolo Labisi und Vincenzo Sinatra überboten sich gegenseitig mit innovativen städteplanerischen Konzepten. Gemeinsam mit einer Schar von Steinmetzen schufen sie himmelsstürmende Fassaden und weite Plätze mit überraschenden Durchblicken. Virtuos spielte man mit Perspektiven und geschwungenen Linien. Die Fassade wurde wichtiger als die Gestaltung des Inneren. Das Ergebnis war- und ist heute wieder- ein Zauberreich fantasievoller Baukunst, die im Abendlicht wie in Gold getaucht erscheint.
Mit drei parallel verlaufenden Achsen, gekreuzt von rechtwinkligen Straßenzügen, zieht sich die Stadt den Hang hinauf. Jede der drei Hauptstraßen war einer gesellschaftlichen Schicht vorbehalten. Die Via Cavour schmücken Palazzi des Adels, den Corso Vittorio Emanuele Kirchen und Klöster sowie städtische Represäntationsbauten, und in der Via Ducezio stehen die Häuser der einfachen Leute. Die Lebensader der Stadt ist der Corso Vittorio Emanuele, den man durch die Porta Reale betritt.
Zunächst erreicht man die grandiose Piazza Municipio., die von der geschwungenen Säulenhalle des Palazzio Ducezio (1746) und der breiten Doppelturmfassade der 1770 vollendeten Kathedrale Santi Nicola e Corrado gesäumt wird. Ihre Mächtigkeit wird durch die ausladende Freitreppe noch betont (voraussichtlich bis 2004 in restauro). Zu Füssen der Kirche steht das Rathaus- so wird durch architektonische Gewichtung den weltlichen Gewalten ihr platz zugewiesen (das obere Stockwerk des Palazzio Ducezio kam erst in den 1950er Jahren hinzu).
Ein schöner Blickfang ist das rechts abzweigende, steil ansteigende Via Nicolaci, die an der doppeltürmigen Fassade der Chiesa die Montevergini (1748-50) endet. Mit überschäumender Fantasie sind die Balkone des Palazzo Nicolaci di Villadorata (1737) gestaltet: Die Konsolen schmücken Putti und Nixen, Löwen, geflügelte Pferde und dämonische Fabelwesen.
An der Piazza XVI. Maggio steht eines der Meisterwerke von Gagliardi. Eine halbkreisförmige Treppenrampe führt zum himmelwärts strebenden Gotteshaus S. Domenico (1703-27), dessen aufschwingende Fassade die Giebel zu sprengen scheint.
Aus:Dumont Reisetaschenbuch, 2003, Dumont Reiseverlag, Köln
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Noto im Film
Michelangelo Antonioni hat Noto für den Film entdeckt: in ca. 20 Minuten von L'AVVENTURA kann man die in den sechziger Jahren noch viel intaktere Stadt bewundern. Antonioni drehte später noch einen Kurzfilm über Noto, Vittorio de Sica drehte 1974 Il Viaggio in der Stadt.
In den sechziger und siebziger Jahren sind zahlreiche Kino- und Fernsehfilme
(u.a. IL GAROFANO ROSSO nach Elio Vittorini) in Noto entstanden.
Gianni Amelio hat Sequenzen von PORTE APERTE und LADRO DI BAMBINI dort gedreht und viele Sizilien-Filme, die im Gefolge von CINEMA PARADISO entstanden, spielen teilweise in der Kulissse von Noto.
Der bisher letzte Auftritt der Stadt fand in den italienischen TV-Verfilmungen der Commissario Montalbano-Krimis von Andrea Camilleri statt.
Die örtliche Reiseagentur Allakatalla bietet denn auch ein Programm mit dem Titel "Eine Woche auf den Spuren von Montalbano" an.

Hau ab und komm nie mehr zurück
Durch die gesamte Literatur Siziliens zieht sich die Feststellung, man müsse die Insel verlassen, um etwas aus seinem Leben zu machen und um nicht der sizilianischen Trägheit zu verfallen.
Tausende und Abertausende Immigranti, die in Nordeuropa, den USA oder Lateinamerika ihr Glück suchten, wanderten aus, um Arbeit zu finden.
Aber auch Adelige und privilegierte Bürger pflegten insbesondere die Söhne fortzuschicken, auf das sie sich eine andere als die träge sizilianische Lebensart aneigneten. Den Rückfall in letztere nach Rückkehr auf die Insel kann man in Vitaliano Brancatis IL BEL ANTONIO nachlesen.
Im Sizilien-Standardroman "Il Gattopardo - Der Leopard" lässt der Autor Tomasi di Lampedusa den Fürsten von Salina sagen, man müsse die Jugendlichen spätestens mit zwanzig Jahren von der Insel fortschicken, sonst setze sich die Erkenntnis, Sizilien sei die zivilisierte Normalität und anderswo sei es eben befremdlich, unheilvoll fest: "mit zwanzig Jahren ist es schon spät, die Kruste hat sich schon gebildet".
Luigi Pirandello schob die "sizilianische Lähmung" auf die Sonne: "Sie schläfert uns sogar die Worte im Mund ein."
Eine besonders schlichte und in einem Film gemachte Äußerung zu diesem Thema kommt von dem alten Filmvorführer Alfredo in CINEMA PARADISO (Philippe Noiret), der seinem kleinen Lehrling sagt: "Hau ab und komm nie mehr zurück! Dies ist ein bösartiges Land!"
Und "Wir sind wie ein Brühwürfel, der erst viel Suppe ergibt, wenn er ins richtige Wasser gerät", sagt Andrea Camilleri in Abwandlung eines sizilianischen Sprichwortes.

im Verleih von:
Ventura Film, Boxhagener Str. 18, 10245 Berlin, Tel.: 030.2836530, Fax: 030.2836533, ventura.film@snafu.de, www. ventura-film.de, in Hof mobil: 0170-86 6 6065
   
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