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Private   
Private
von Saverio Costanzo
     
2003/Italien; 1,78:1; 35mm; 90min; arabisch, hebräisch, englisch; Farbe,
FSK ab 12 J.
     
Mohammed (Mohammad Bakri) lebt mit seiner Familie im Niemandsland zwischen einem palästinensischen Dorf und einem israelischen Militärstützpunkt. Eines Nachts dringen israelische Soldaten in sein Haus ein und besetzen es. Die Familie, zum Auszug aufgefordert, weigert sich das Haus zu verlassen. Die Besatzer belegen daraufhin die obere Etage, während sich Mohammed, seine Frau und die fünf Kinder nur noch im Erdgeschoss aufhalten dürfen und in der Nacht in ihr eigenes Wohnzimmer eingesperrt werden.

Der Film zeigt brillant, wie die sieben Familienmitglieder mit dieser grotesken und explosiven Situation umgehen. Von Widerstand durch reine Anwesenheit über Ohnmacht, Fluchtgedanken bis zu radikalen Gewaltphantasien reicht das Spektrum der Strategien. Die authentische Zeichnung der Figuren und die subtile Darstellung der immer lauernden Gefahr von Gewalt und Tod, die nur kurz aber heftig ausbricht, gelingt besonders gut. Dazu machen die nur angedeuteten Momente der Entspannung zwischen Besatzern und Besetzten den Film zu einem eindrücklichen Tanz auf des Messers Schneide der Gefühle, der immer auf die fatale Seite zu kippen droht und kein Ende finden kann.
 
PRIVATE:
Film des Monats der evangelischenFilmarbeit
Pressebetreuung: Arne Höhne
Filmwelt
Wann und wo läuft "Private"
 
Credits:
 
Regie: Saverio Costanzo
Drehbuch: Camilla Costanzo, Saverio Costanzo, Alessio Cremonini,
Sayed Oashua
Darsteller: Mohammed Bakri, Lior Miller, Hend Ayoub, Mariam B.,
Tomer Russo, Arin Omary
Produzenten: Mario Gianani, Fabrizio Storaro
Musik: Alter Ego
Kamera: Luigi Martinucci
Schnitt: Francesca Calvelli
Ton: Antonio Dolce, Gabriele Moretti
 
Auszeichnungen:

Goldener Leopard, Beste Regie Locarno 2004
Goldener Leopard Bester Darsteller Mohammed Bakri Locarno 2004
Silver Spike Valladolid International Film Festival 2004
David di Donatello: Bester Nachwuchs-Regisseur 2004
Fipresci Preis San Francisco International Film Festival 2005
 
Pressestimmen zum Film "Private" von Saverio Costanzo

" Costanzos allegorischer Film (ist) eine ebenso parteiische wie realistische Studie über den politischen Status Quo in Palästina"
AZ München

" Costanzo inszeniert mit einfachen, wirkungsvollen Mitteln eine Atmosphäre latenter Bedrohung, keimender Gewalt, fast ohne Effekthascherei. (...) Der Regisseur hat mit seinem beachtlichen Debüt einen mutigen Schritt in Richtung einer verständnisvolleren, friedlicheren Welt getan."
Film-dienst


"Rather than evincing some subtlety in its depiction of the Palestinian-Israeli conflict, the movie's Italian makers prefer to engage in melodrama and simplistic Israel-bashing."
Boxoffice Magazine

"Mit PRIVATE ist Saverio Costanzo ein emotional wie politisch ausbalancierter Debütfilm gelungen"
Frankfurter Rundschau


"Man spürt darin ganz stark die Sensibilität des Dokumentarfilmers (...) Er mischte sich unter die Schauspieler, mit einer kleinen, agilen Handcamera, die mit ihnen atmet, zittert, rennt und stolpert, immer ganz nah am Geschehen und an den Gefühlen"
SZ Extra

"In entschiedener Härte, nahe am Fundamentalismus und deutlich jenseits der Grenze des Antizionismus wird hier Stellung zum Nahostkonflikt bezogen, die israelische Besatzungspolitik kritisiert und der Widerstand gegen Israel als Recht, wenn nicht als Pflicht der Palästinenser dargestellt."
artechock

"Der Italiener Saverio Costanzo übernimmt in seinem Debütfilm mit Einfallsreichtum die von Angst beherrschte Perspektive seiner palästinensischen Figuren und lotet spielerisch die Chance ziviler Lösungen auf ideologisch vermintem Terrain aus"
Der Spiegel

"Costanzos "Private" legt sich mit der Illusion an, es könne klar definierte Zustände von Krieg und Frieden geben
Stuttgarter Zeitung

"PRIVATE bedeutet auch: menschlich. - Sehenswert"
Tip

"PRIVATE (erzählt) von den Schrecken einer kleinen Welt, in der das Private politisch, das Politische privat geworden ist. ...
PRIVATE, auf engem Raum mit schmalem Budget gedreht, ist ein eindrucksvolles Kinodebüt."
FAZ

"Der 29-jährige italienische Regisseur gewann für sein Kinodebüt den Goldenen Leoparden ... von Locarno. Zu Recht, denn Costanzo verzichtet auf actionreiche Zuspitzung: Es gibt keine Toten. Vielmehr macht das Dokudrama mit grobkörniger Dogma-Ästhetik die Terrorisierung des Alltags geradezu physisch nachvollziehbar - die Alpträume in der Dunkelheit wie die dem Krieg abgerungene Normalität bei Tag. Man bangt, wenn der kampfeswillige Sohn eine Handgranate entschärft, die um ein Haar den Vater erwischt. Und man bangt genauso, wenn die Tochter sich ins verbotene Stockwerk schleicht, um im Schrank versteckt die Soldaten zu beobachten. Feindberührung: Die Angst herrscht diesseits wie jenseits der Schranktür."
Der Tagesspiegel

"Emotional ergreifendes Drama über eine Familie deren Haus in den besetzten Gebieten von Soldaten als Militärposten eingenommen wird. Die Familie sind Palästinenser, die Militärs Israelis, aber dieser Erstlingsfilm des italienischen Dokumentarfilmers Saverio Costanzo könnte an jeden Ort spielen, wo Waffengewalt zum Gesetz wird und unüberbrückbare Differenzen zwischen Besatzern und Besetzten herrschen."
Variety
 
   
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