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Jesus, du weisst   




Jesus, du weisst
von Ulrich Seidl
     
Österreich 2003, 35mm, 1:1,66, Farbe, 87 Min., Stereo
     
Ein Film als Beichtstuhl. Menschen gehen in die Kirche, Menschen sitzen alleine in der Kirchenbank, Menschen beten zu Jesus, der ihnen alles ist: Vater und Freund, Heiland und Retter, Wegweiser und Klagemauer, Redender, Schweigender, Liebender.

Da ist etwa ein Student, der gegen den Willen seiner Eltern täglich die Messe besucht, seine ganze Freizeit in der Pfarre verbringt und der Jesus einfach alles erzählt und alles bereut: erotische Phantasien wie Heldenträume.

Da ist eine Mutter von zwei Kindern, die genauso viel Zeit in der Kirche verbringt wie zu Hause, wo sie seit Jahren ihren gelähmten Mann pflegt. Innigst bittet sie Jesus, dass er ihren Mann, einen Moslem, heilen möge. Der wiederum sieht in seiner Krankheit die Gottesstrafe dafür, dass er eine Christin geheiratet hat.

Oder die pensionierte Chemielehrerin, die von ihrem Lebensgefährten mit einer anderen Frau betrogen wird. Sie sinnt im Gebet nach Rache. Aber ist Rache nicht Sünde? Wie viele andere kommt sie in die Kirche und klagt, kollaboriert, sinniert, bekennt, grübelt und bittet Jesus, er möge ihr verzeihen.

Formal streng zeigt Ulrich Seidls neuer Film JESUS, DU WEISST sechs fragmentarische Porträts von Gläubigen, die ganz persönlich mit Jesus sprechen.

Jede der sechs Geschichten öffnet dabei einen Raum, eine Intimität, eine Aussicht auf das, was man Gott nennen könnte.
 
Credits:
 
Regie: Ulrich Seidl
Buch : Ulrich Seidl, Veronika Franz
Kamera: Wolfgang Thaler, Jerzy Palacz
Produzent: Martin Kraml
 
Festivalpreise:

Bester Dokumentarfilm
Karlovy Vary 2003
Prix de L'Association Quebecoise des Critiques
32ème Festival International Nouveau Cinéma, Montreal 2003
Wiener Filmpreis
Viennale 2003
Erich-Neuberg-Preis 2003
ORF
 
Pressestimmen zum Film

Es ist Seidls strengste Arbeit bisher und eine seiner schönsten: Selbstreflexiv in der Form, die die Pietät der Beichte mit dem Selbstausbeutungs-Konzept der Talkshows zusammen denkt. Was daraus entsteht sind aufrichtige Berichte von Einsamkeit.
Christoph Huber, Die Presse

Seidl liegt nichts an voyeuristischer Belustigung: Er attackiert nicht die, die er filmt, sondern die, die er damit erreicht.
Stefan Grissemann, Profil
 
   
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